Insektenschutz im Garten

Nisthilfen für Insekten sind gefragt wie nie zuvor. Diese- leider häufig unter dem irreführenden und falschen Namen ‚Bienenhotel‘ angeboten- dienen richtig angelegt Arten aus der Familie der Hautflügler als Nisthilfe. Wildbienen, die im Gegensatz zu Honigbienen nicht in Staaten, sondern als Einzelgänger leben, sind häufige Gäste im Insektenhotel. Auch verschiedene Wespenarten, wie Schlupf-, Falten-, Grab- oder Wegwespen, Käfer, Florfliegen und Ohrwürmer nehmen das Angebot gerne an.

Doch viele Insektenhotels aus dem Internet, Baumärkten oder Gartencentern sind oft weder sinnvoll noch artgerecht und werden deshalb nicht oder nur kaum von den gewünschten Bewohnern angenommen. Hier profitiert leider nur der Verkäufer, zumal diese oft maßlos überteuert sind.

Wenn Sie den heimischen Insekten ein solches Angebot machen möchten ist ein ganz entscheidender Punkt jedoch die entsprechende Umgebung, sprich der Garten. In einem Garten, der nur aus gepflegten Rasenflächen und wenigen Koniferen besteht, muss und sollte kein Insektenhotel angebracht werden. Die Arten brauchen -ebenso wie der Mensch – eben nicht nur ein Dach überm Kopf sondern vor allem auch etwas zu futtern und geeignete Lebensräume.

Also einen abwechslungsreichen, naturnah gestalteten Garten, der über einen möglichst langen Zeitraum Blüten beherbergt und vor allem giftfrei ist.

Sehr hilfreich im Garten sind auch Totholz- oder Reisighaufen, von denen zahlreich Arten wie Igel, Vögel, Reptilien, Amphibien aber eben auch Insekten stark profitieren.

Wichtig zu wissen: Insektenhotels bieten nur rund 40 der über 500 Arten in Deutschland einen Platz für die Brut. Knapp drei Viertel aller nestbauenden Wildbienen nisten im sandig-lehmigen Boden. Mit offenen Sandstellen im Garten kann man auch diesen Arten auf einfache Weise helfen.

Am besten ist es Sie bauen sich ihr eigenes, artgerechtes Insektenhotel:

Benötigtes Material:

  • Gut durchgetrocknetes Hartholz (Eiche, Esche, Buche, Obstholz)
  • Hohle Schilf- oder Bambusstängel
  • Spezielle gebrannte Tonziegel (Strangfalzziegel)
  • Spezielle Pappröhrchen
  • Sog. Bienenbrettchen haben sich seit vielen Jahren für die Ansiedlung und Vermehrung der effizienten Obstbestäuber (Gehörnte Mauerbiene und Rostrote Mauerbiene) bewährt
  • Marktstängel von Brombeeren oder Himbeeren (bitte aufrecht anbringen)
  • Und: verzichten Sie ganz auf billige Füllstoffe wie Kiefernzapfen, Häcksel oder Holzwolle, diese sind nutzlos.

Ausführung:

  • Saubere, glatte Bohrungen ohne Splitter oder sonstige Verunreinigungen, evtl. die Löcher mit einer Rundfeile und Schmiergelpapier nacharbeiten
  • Bohrungen ins Holz sollten in Längsrichtung – also von der Rindenseite her – erfolgen, um Risse und das Aufquellen möglichst zu vermeiden
  • Hohle, intakte Bambusstängel möglichst sauber abschneiden
  • Länge jeweils zwischen 12-15 cm, nach hinten geschlossen; Durchmesser der Öffnung 2 – 9 mm
  • Zum Schutz vor Vögeln kann ein Drahtgitter angebracht werden (empfohlen für die Wintermonate)

Anbringung & Pflege:

  • An geschützter, sonniger Stelle (Süd) oder mit einem Dach gegen Nässe & starken Wind
  • Es ist keine Pflege notwendig, da die Insekten benutzte Gänge im Insektenhotel bei Bedarf quasi selbst reinigen.

 

Informationen sowie positive und kreative Ideen finden Sie

beim BUND oder beim NABU

auf www.naturgartenfreude.de und auf www.wildbiene.com

oder in dem Buch ‚Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen‘ von Werner David.

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